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Stadtleitbild Prenzlau 2015

Wie sieht Prenzlau in fünf Jahren aus, wie in zehn? Diese Frage stellt man sich 2005 nicht nur im Rathaus. Diskussionsbedarf gibt es reichlich, die Meinungen sind vielfältig. Und es gibt Wünsche. Den nach einer attraktiven und lebendigen Innenstadt, einer hohen Wohn- und Lebensqualität; nach behinderten- und seniorenfreundlichen Einrichtungen, Freizeitangebo- ten für jede Altersgruppe, wirtschaftlichem Aufschwung und dem noch besseren Ausbau touristischer Potentiale.

Diese und andere Schwerpunkte sollen im Leitbild der Stadt festgeschrieben und mit konkreten Projektideen untermauert werden.

Die folgenden 5 Eckpunkte für das Leitbild der Stadt Prenzlau wurden von der Stadtverordnetenversammlung in der Sitzung am 15.09.2005 beschlossen.

Stadtleitbild „Prenzlau 2015"

Geschichte

Prenzlau, seit jeher Hauptstadt der Uckermark und auch heute Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises, liegt inmitten einer hügligen Endmoränenlandschaft am Nordwestufer des Unteruckersees. Anno 1234 das Stadtrecht erlangend, entwickelte sich Prenzlau im Mittelalter aufgrund seiner exponierten Seelage an alten Handelswegen neben Brandenburg/Havel und Frankfurt/Oder zu einer der drei bedeutendsten Städte in der Mark Brandenburg. Als Grenzfeste zu Pommern wurde die Stadt durch die Einwirkungen des 30-jährigen Krieges (1618-1648) und des 7-jährigen Krieges (1756-1763) wirtschaftlich stark zurückgeworfen und erlangte erst im 18. Jahrhundert als Garnisons- und im 19. und 20. Jahrhundert auch als Industriestandort wieder an Bedeutung.

Traditionen und Zukunftsperspektiven

Prenzlau wird sich in seiner wirtschaftlichen Ausrichtung auf seine Traditionen und Stärken besinnen, aber auch Raum für neue, innovative Entwicklungen lassen. Neben dem Erhalt der staatlich öffentlichen Funktionen als Bundeswehrstandort und Kreisstadt wird ein ausgewogener Mix aus der Etablierung von industriellen Wertschöpfungsketten und überregional wirkenden Dienstleistungsangeboten angestrebt. Dabei sollte die Stadt eine gedanklich räumliche Teilung erfahren: Die nördlich und östlich von Prenzlau gelegenen Gewerbegebiete und Industriebrachen sind weiter für industrielle Ansiedlungen zu bewerben. Die südlichen und südwestlichen Stadtgebiete bleiben aufgrund der hervorragenden Seelage der Entwicklung des touristischen Gewerbes und der Naherholung vorbehalten.

Die 5 Eckpunkte

1. „Prenzlau - Stadt der Erneuerbaren Energien" 

Die Stadt wird sich durch die Konzentration auf diesen innovativen und aufstrebenden Wirtschaftszweig zu einem Zentrum der Erneuerbaren Energien entwickeln. Dabei gilt es die schon vorhandenen Potentiale der Solar- und Windenergie ebenso wie die Vorkommen an Geothermie und Biomasse zu nutzen und weiter auszubauen. 
Die Ressourcen der Armaturen- und Metallbaubranche (potentielle Produktion von Biogas- anlagen) sind durch Vernetzung in diese Entwicklung mit einzubinden. Darüber hinaus wird auch die weitere Etablierung eigener Wertschöpfungsketten angestrebt und gefördert. 
Als traditionelles Verarbeitungszentrum für landwirtschaftliche Produkte und nachwachsende Rohstoffe wird auch der Entwicklung dieses Wirtschaftszweiges, insbesondere als Grundlage der Erwerbstätigkeit in unseren Ortsteilen, höchste Aufmerksamkeit gewidmet. Entsprechend dem Slogan „Vom Landwirt zum Energiewirt", insbesondere durch den Anbau von Raps (Biodiesel) und Roggen (Bioäthanol), aber auch von Mais und schnellwüchsigen Gehölzen zur Verstromung durch Vergärung bzw. Vergasung wird auch eine Vernetzung mit den beiden vorangegangenen Branchen erlangt. 
Aus- und Weiterbildungsangebote sowie die wissenschaftliche Begleitung aller drei, auch durch das Wirtschaftsministerium des Landes Brandenburg anerkannten und mit Höchst- fördersätzen belegten Branchenschwerpunkte, werden zur Stärkung des Wirtschafts- standortes Prenzlau nachhaltig entwickelt.

2. „Prenzlau - Grüne Stadt am Uckersee"

Als Grüne Stadt am Unteruckersee wird Prenzlau seine hervorragende Seelage inmitten einer idyllisch hügligen Endmoränenlandschaft, die Vielzahl historischer Architektur- denkmäler als auch seine umfangreichen Potentiale an Kultur-, Sport- und Freizeitangeboten nutzen, um die Stadt zu einem beliebten und anerkannten Naherholungszentrum für Gäste aus Berlin, Stettin, Neubrandenburg, Eberswalde, Schwedt und Durchreisende zu entwickeln. 
Für den Reise- und Zieltourismus sind die Angebote auszubauen und zu ergänzen sowie koordinierte Angebotspakete zielstrebig zu vermarkten. Dabei ist die Zusammenarbeit mit den benachbarten uckermärkischen und mecklenburgischen Tourismusregionen zu vertiefen. 
Durch den Ausbau der o. g. Potentiale erhalten Wohn- und Aufenthaltswert besonders als weiche Standortfaktoren für Industrieansiedlungen eine exponierte Bedeutung. 
Dazu sind der Ausbau der touristischen Infrastruktur um und auf den Seen zielstrebig zu forcieren und in Zusammenarbeit mit den Prenzlauer Kultur-, Sport- und Freizeitvereinen die vorhandenen Angebote zu professionalisieren und durch neue zu ergänzen.

3. „Prenzlau - eine Stadt zum Wohlfühlen" 

Prenzlau als historische Hauptstadt der Uckermark und ausgewiesenes Mittelzentrum wird durch ein vielschichtiges Angebot an öffentlicher Daseinsvorsorge, Dienstleistung, Hand- werk, Handel und Gastronomie seine zentrale Funktion festigen. 
Durch Umgestaltung und Aufwertung der Wohnquartiere entstehen vielfältige Wohnangebote, die sowohl den Bedürfnissen junger Familien als auch denen älterer Einwohner, Senioren und Behinderten Rechnung tragen. 
Eine pulsierende Innenstadt mit vielfältigen und qualitativ hochwertigen Angeboten für die Freizeitgestaltung und Kultur ebenso wie für Erholung und Konsum schafft einen hohen Aufenthaltswert für die Bewohner und Gäste, besonders aber auch für die Kinder und Jugendlichen unserer Stadt. Die Weiterentwicklung der Stadtbegrünung und die Einbe- ziehung des Uckersees in den Stadtraum runden diese Entwicklung ab. 
Die Verkehrstechnische Infrastruktur wird durch ein flächendeckendes Fahrradwegenetz (auch zu den Ortsteilen), eine ausreichende Anzahl an Parkplätzen - insbesondere in der Innenstadt - sowie verkehrsberuhigte Zonen und dort, wo es technisch möglich ist, durch das Anlegen von Kreisverkehren verbessert. Es gilt der Grundsatz „Kurze Wege für kurze bzw. alte Beine". 
Prenzlau ist eine saubere Stadt, in welcher ein reges kulturelles, geselliges und sportliches Freizeitangebot für alle Altersgruppen angeboten wird. Der Integration von behinderten und ausländischen Mitbürgern gilt dieselbe Aufmerksamkeit, wie der Resozialisierung von Obdachlosen. 
Die Stadt wird sich flächenmäßig nicht weiter ausdehnen. Die Konzentration gilt der Verdichtung der Innenstadt bzw. der Dorfkerne in den Ortsteilen. An den Ausfallstraßen wird nur noch eine Lückenbebauung zulässig sein.

4. „Prenzlau - Kultur- und Bildungsstandort" 

Prenzlau wird seiner Funktion als Mittelzentrum auch durch ein breit gefächertes Kultur- und Bildungsangebot gerecht. Neben qualitativ hoch profilierten Kindertagesstätten und allen im Bundesland Brandenburg üblichen Schulformen wird der Standort durch ein Oberstufen- zentrum, eine Volkshochschule, eine Musikschule, eine noch zu etablierende akademische Bildungseinrichtung sowie diverse Aus- und Weiterbildungs- und Umschulungseinrich- tungen ergänzt. 
Die Kulturangebote werden besser qualifiziert, koordiniert und publiziert. Für die vorhandenen städtischen Kulturstätten wie Freilichtbühne, Dominikanerkloster, Uckerseehalle und Seebad sind noch stärker eigene Profile auszuprägen. Wiederkehrende feste Termine und das Angebot fester Veranstaltungsreihen erleichtern erheblich das Marketing. 
Das bürgerschaftliche Engagement wird weiter gefordert und gefördert. Um die zahlreichen bevorstehenden Aufgaben bei immer knapper werdenden öffentlichen Kassen zu bewältigen, ist die Verantwortung aller Bewohnerinnen und Bewohner Prenzlaus und seiner Ortsteile zu verdeutlichen. Unter dem Vorzeichen von Akzeptanz, Solidarität, Effizienz und Effektivität werden Modelle geschaffen, in denen Kommunalpolitik, Verwaltung, sowie Bürgerinnen und Bürger gemeinsam und politikfelderübergreifend Lösungen und Aufgabenerledigung in der Kommune anstreben.

5. „Prenzlau - eine Stadt im Herzen Europas"

Die hervorragende territoriale Lage auf den Achsen Berlin - Stettin (Polen) bzw. Berlin - Malmö (Schweden) lässt Prenzlau eine Bindegliedfunktion zwischen Deutschland und anderen europäischen Nachbarländern zukommen, welche auszubauen und wirtschaftlich zu nutzen ist. 
Prenzlau wird die Partnerschaft und Zusammenarbeit zu diesen Ländern suchen bzw. ausbauen, den Kultur- und Jugendaustausch ebenso fördern, wie die Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen und wirtschaftlichen Unternehmen und damit seine Verantwortung für das Zusammenwachsen Europas wahrnehmen. 
In touristischer Hinsicht wird sich die Stadt den neuen Herausforderungen stellen.

 

Ansprechpartner

Herr Dr. Andreas Heinrich
Geschäftsbereich 2. Beigeordneter
2. Beigeordneter

Telefon: 03984 75-300
E-Mail:  ooml2.beufakigetbhorufakdnetetbhr@prenzlau.depncj

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